Die Schlacht bei Zülpich im Jahre 496 ist sowohl für das Selbstverständnis der französischen Staatsgründung als auch für die Christianisierung des Abendlandes von zentraler Bedeutung, auch wenn Ort und Umstände des Ereignisses von Mythen und Legenden begleitet sind.

Schon ein Jahr nach der Wiederbelebung des Vereins gelang es dem Vorstand des ZGV die NRW-Stiftung für eine finanzielle Unterstützung einer Veranstaltung zur 1500-jährigen Wiederkehr dieses Ereignisses von überregionaler Bedeutung zu überzeugen. Die NRW-Stiftung stellte den beachtlichen Betrag von 200.000 DM zur Verfügung, mit dem eine Ausstellung, ein wissenschaftliches Kolloquium, ein Begleitprogramm und nicht zuletzt eine Stelle mit dem heute undenkbaren Begriff „Arbeitsbeschaffungsmaßnahme“ (ABM) finanziert werden sollten.

Der junge neue ZGV (seit 1993) musste hierbei als Träger fungieren, ein großer Vertrauensvorschuss. Der Vorstand konnte nach der Bewilligung der Mittel auf eine Vielzahl non ehrenamtlichen Helfern zurückgreifen, insbesondere aber die zentrale Hilfestellung von Paul Wagner, dem Leiter der Bodendenkmalpflege in Wollersheim. Als „ABM-Kraft“ konnte Hans-Gerd Dick gewonnen werden, der fachlich und organisatorisch das ideale Bindeglied zwischen den Akteuren darstellte und in dieser Funktion seine Wurzeln schlug für seine spätere und heutige Tätigkeit als „Kulturreferent“ der Stadt Zülpich (auch darauf sind wir stolz).

In vielen Arbeitsstunden wurde eine Ausstellung in der Probstei und der Annokapelle der Kirche St. Peter konzipiert. Hierzu wurde ein kompletter Um- und Ausbau der Probstei durchgeführt, der Stellflächen, Beleuchtung sowie die Beschaffung und Fertigung von Exponaten zum Gegenstand hatte. Für die Eröffnungsveranstaltung am 29.08.1996 wurde bei Prof. Fritsche von der Musikhochschule Köln eine Komposition mit dem Namen „Chlodwigs Taufe“ beauftragt und aufgeführt.

Ebenso wie das hochkarätig besetzte wissenschaftliche Kolloquium, welches mit Unterstützung der Familie Vetter auf Burg Langendorf durchgeführt wurde, fand die gesamte Veranstaltung mit Beginn der Eröffnung ein großes überregionales Interesse. Begleitet wurde das wissenschaftliche Programm durch die Gerhard-Mercator-Universität Duisburg. Für den Begleitband verfasste der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl ein Grußwort, welches die Bedeutung der Veranstaltung unterstrich, die begleitet wurde durch ein Stadtfest, eine Wanderung auf Chlodwigs Spuren, einen Festvortag im Rahmend des Kolloquiums, ein barockes Festkonzert auf Burg Langendorf und ein Pontifikalamt des damaligen Kardinals und Schirmherren Meisner.

Die Ausstellung besuchten immerhin 6000 Gäste aus dem In- und Ausland. Die Abrechnung der gesamten Veranstaltung führte sogar zu einem geringen Überschuss, den der Verein der NRW-Stiftung erstatten konnte. Aus heutiger Sicht wird man feststellen können, dass diese Veranstaltung die Grundlage für eine lange vertrauensvolle und andauernde Zusammenarbeit mit der NRW-Stiftung wurde und nicht zuletzt im Rahmen der Umsetzung der Pläne des Museums der Badekultur zu deutlich höheren Zuwendungen geführt hat.

Ralf Engels, damals Geschäftsführer des ZGV