Der Architekt Ezza Moussa ist dem Zülpicher Geschichtsverein schon lange sehr gewogen. Schon zu Zeiten des alten Probsteimuseums erstellte er ein maßstabsgerechtes Modell zum "Schneider Stadtplan von 1746", das Sie auch heute noch bei uns bewundern können

Im Januar 2023 stellte er seine Gemälde in Euskirchen aus. Jetzt überlässt er dem Zülpicher Geschichtsverein die Bilder, die einen Bezug zu Zülpich haben. Danke!

 

Artikel aus der Kölnischen Rundschau vom 26. Januar 2023 von Heike Nickel:

Die Malerei ist seine Therapie

foto moussa 350Gasthausberg in Zülpich: Ezzat Moussa nimmt oftmals historische Fotos als Malvorlage. Foto: Heike NickelEuskirchen. Wenn Ezzat Moussa anfängt, seine Lebensgeschichte zu erzählen, wird es bunt: Geboren 1944 im Hochadel von Kairo, beschließt er mit 26 Jahren und nach Abschluss eines Architekturstudiums, sein Glück im Ausland zu suchen. Die Stationen führen ihn durch Griechenland, Italien, Österreich, die USA und Deutschland. Seine spätere Frau Katharina ist der Grund, weshalb Moussa seit 1978 in Zülpich zu Hause ist.

Bekannt „wie ein bunter Hund“ sei er dort. Nicht nur, weil er sich in der katholischen Kirche und bei den Blauen Funken engagiert, sondern auch, weil er seit 2004 leidenschaftlich malt und seine Werke gerne verschenkt. In vielen Zülpicher Stuben dürfte sich deshalb ein echter Moussa an den Wänden finden, zumal der 78-Jährige gerne römerstädtische Architektur auf Papier oder Leinwand bannt.
Architektur, Landschaften und Stilleben – seinen Sujets bleibt Ezzat Moussa immer treu. Dafür erfindet er sich stilistisch und in der Wahl seiner Materialen stets neu. Mal ist es Aquarell, mal Öl oder Acryl, gerne auch Sepia, Kohle oder Pastell. „In meinem Atelier sind immer etliche Bilder offen, an denen ich gleichzeitig male“, erklärt der 78-Jährige. Jeden Tag nehme er sich Zeit dafür. Das sei wichtig und nötig für das seelische Gleichgewicht. „Die Malerei ist meine Therapie“, sagt Moussa, der 2004 durch die Insolvenz seines Arbeitgebers früher in den Ruhestand ging als gewünscht. „Das hat mich in eine Krise gestürzt. Damals fing ich an zu malen, und es hat mir sehr geholfen“, sagt der Zülpicher.

In der Reihe „Kunst im Rathaus“ hat Moussa nun Gelegenheit, die Vielfalt seines Schaffens einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen. In vielen Bildern spiegelt sich die Begeisterung des erfahrenen Architekten für Bauwerk und Konstruktion. Regional verbundene Besucher finden neben den Zülpicher Stadtansichten auch malerische Eindrücke von Kommern, Uedelhoven, Kronenburg oder Müddersheim. Auch schneebedeckte oder frühlingshaft blühende Eifelidyllen gehören zu Moussas Themen.

Aber trotz der langen Jahre in der Börde schlägt auch noch die ägyptische Seele in seiner Brust. Und so nimmt Ezzat Moussa den Betrachter mit auf einen traditionellen Basar, zeigt Stadtpanoramen von Kairo, ein ägyptisches Dort, die Nillandschaft und die Sphinx. „Ich hänge eben noch an meinem Land“, sagt Moussa, der schon viele Jahre nicht mehr in Ägypten war.

Doch die Mehrzahl der ausgestellten Gemälde hat Eifeler Lokalkolorit. So finden sich das Niederelvenicher Haus Busch, der Gasthausberg in der Zülpicher Innenstadt, Schloss Burgau in Düren, die Kölner Straße in Zülpich, der Quirinusbrunnen und die Marienkirche auf Papier und Leinwand. Besonders beliebt bei den Zülpichern seien die in Sepia gemalten Stadttore, die auch gerne von den blauen Funken an die Gäste verschenkt werden. Ein großformatiges Acrylgemälde zeigt den Zustand der Burg samt Wallgraben vor der Landesgartenschau. „Vorlage war ein Foto, dass ich vor 15 oder 16 Jahren bei einem Spaziergang gemacht habe“, sagt er.

 

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