Die Stelen entlang der Bonner Straße in Zülpich wurden von der Zülpicher Künstlerin Marti Faber anlässlich der Landesgartenschau 2014 erschaffen.
Nachfolgend die Erklärungen zu den Motiven, die vor Ort per QR-Code abrufbar sind:
RÖMERSTRASSE IN ZÜLPICH
Zur Zeit des Kaiser Augustus durchdrangen die Römer das Rheinland mit Straßen, Wasserleitungen und Siedlungen. Der Ausbau war zunächst der Grenzsituation geschuldet, Initiator damit zumeist das Militär. So ließ wohl der Statthalter M.V. Agrippa um 64-12 v.Chr. die durch Zülpich führenden Straßen für seine Truppen anlegen.
RÖMERTHERMEN ZÜLPICH - MUSEUM DER BADEKULTUR
Insbesondere Römerinnen schenkten ihrem Haarschmuck stets Aufmerksamkeit. Locken und Steckfrisuren standen hoch im Kurs, Frisier- und Kosmetikstudios waren weit verbreitet. Sicher konnte diese Dame sich auch in den römischen Thermen von Zülpich verschönern lassen.
MATRONEN
Matronen sind Muttergottheiten der keltischen, germanischen und römischen Mythologie. Sie treten stets in Dreizahl mit turbanartigen Hauben auf. Da sie gerne mit Fruchtkörben dargestellt werden, gelten sie als Schutzgöttinnen der Landwirtschaft. Alleine im Zülpicher Land sind rund 30 ihrer Weihesteine nachgewiesen.
CHLODWIGSCHLACHT
Chlodwigs Sieg in der sagenumwobenen „Schlacht bei Zülpich“ 496 folgte die historisch belegte Taufe. Dem ersten bekehrten Barbarenkönig soll bei dieser Gelegenheit eine Taube heiliges Salböl vom Himmel gesandt haben. Damit galt der Merowinger gegenüber anderen Herrschern als besonders ausgezeichnet.
LANDESBURG
Unter dem Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden, um1348-1414, wurde auf Fundamenten älterer Vorgänger die Zülpicher Landesburg auf dem Mühlenberg errichtet. Die in ihrer Grundform bis heute erhaltene, mächtige Burg steht symbolisch für die Territorialherrschaft des rheinischen Fürstbischofs.
ROCHUSKAPELLE
Der Heilige Rochus genoss als Schutzheiliger der Pestkranken in den Zeiten der großen Epidemien weithin Verehrung, auch im Rheinland. Zum Dank für das Abflauen einer Pestwelle stiftete der Magistrat der Stadt Zülpich dem Heiligen1670 eine Kapelle. Rochus‘ Attribut ist eine Wunde am Oberschenkel.
KAISER NAPOLEON UND KAISER WILHELM II.
Der französische Kaiser Napoleon1769-1821 sah sich selbst in der Nachfolge König Chlodwigs. Zur Erinnerung an dessen sagenumwobene Schlacht und Taufe wurden deshalb während der Regentschaft Napoleons marmorne Tafeln nach Zülpich gesandt. Der deutsche Kaiser Wilhelm II.1859-1941 besuchte Zülpich im Jahre 1911. Dabei wurden ihm die napoleonischen Marmortafeln in der Krypta von St. Peter gezeigt. Der Kaiser nahm an dieser vermeintlich franzosenfreundlichen Chlodwig-Verehrung heftig Anstoß.
HUBERT SALENTIN
Hubert Salentin,1822-1910 war ein aus Zülpich stammender Genremaler. Ausgebildet an der dortigen Kunstakademie, zählte er zu den erfolgreichsten Repräsentanten der „Düsseldorfer Malerschule“ des19. Jahrhunderts. Der Stadt stiftete er eine Sammlung.
ZÜLPICHER BÖRDE
Weizen und Gerste, vor allem jedoch die Zuckerrübe, sind für den Bauern einträglich, stellen aber besondere Ansprüche an Boden und Klima. Der Lössboden und die trockene Witterung der Zülpicher Börde erlauben hier einen besonders extensiven Anbau dieser Feldfrüchte.
TAGEBAU
Ab Mitte der 1950er bis Ende der 1960er-Jahre wurde nahe der Stadt in zwei großen Tagebauen Braunkohle gefördert. Blieben die Schaufelräder auch nur ein Intermezzo, so hinterließ der Bergbau doch die beiden Restseen, welche heute der Naherholung und dem Naturschutz dienen.