Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Gestaltung und Betreuung der Geschichtswerkstatt und des i-Punktes in der Landesburg
Artikel aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 10.10.2011
Kein verstaubtes Heimatmuseum
AUSSTELLUNG
In der Landesburg wird die Geschichte der Römerstadt spannend aufbereitet
VON PETRA GREBE
Zülpich. Endlich ist es soweit: Das Herzstück der Geschichtswerkstatt in der Landesburg, die Ausstellung zur Historie, Zülpichs, hat geöffnet. Nach zweijähriger Bautätigkeit können die Besucher nun durch die neu gestalteten Räume schlendern und sich mit der Entwicklung der Römerstadt vertraut machen. Federführend dabei ist der Geschichtsverein.
In vielen ehrenamtlichen Stunden ist es den Mitgliedern des Arbeitskreises "Nutzung der Landesburg" gelungen, die Zülpicher Historie anschaulich darzustellen. "Wir haben uns die Frage gestellt, wie wir das am besten machen", erklärte Helmut Limper, der Vorsitzende des Arbeitskreises, am Freitag. Den üblichen, zuweilen etwas verstaubten Charakter von Heimatmuseen wollte man vermeiden. Also haben sich die Mitglieder des Arbeitskreises einiges überlegt, um die Materie spannend und anschaulich zu präsentieren.
Die Ausstellung zeichnet sich durch klare Strukturen aus. Schnell gelingt es, sich zu orientieren, denn die verschiedenen Epochen sind farblich unterschiedlich gestaltet. In fünf Abschnitte ist die Ausstellung unterteilt. Die Vorgeschichte Zülpichs wird dargestellt, dann kommt das erste Jahrtausend mit der berühmten Chlodwigschlacht. Das Mittelalter ist ebenso präsent wie die jüngere Geschichte. Der fünfte Bereich ist epochenübergreifend der Kirche gewidmet. Auf großen Säulen sind die wichtigsten Informationen enthalten.
Darüber hinaus hat der Arbeitskreis allerhand Wissenswertes zusammengetragen und in Schubladen untergebracht. Besucher können sie herausziehen und sich intensiver mit einer bestimmten Zeit beschäftigen. Schöne und spannende Ausstellungsstücke, Bilder und Karten gibt es ebenfalls zu sehen: Fundstücke aus der Römerzeit, Tafeln von Napoleon, den Wetterhahn, der einst die Kirche St. Peter zierte, den Schneider-Plan, der Zülpich im 18. Jahrhundert darstellt, und vieles mehr.
Der Arbeitskreis hat auch einen typischen Wohnraum einer bürgerlichen Familie aus dem 19. Jahrhundert eingerichtet. Das Mobiliar stammt von der Familie Hall, die in Juntersdorf mit dem Braunkohleabbau begonnen hatte. Außerdem können sich die Besucher kurze Filme über Zülpich und seine Außenorte ansehen. Der Marketing-Arbeitskreis hat schon viele Führungen durch die Ortsteile angeboten und sie auf Video festgehalten. Bis zum Ende des Jahres soll ein "Turm der Mythen" hinzukommen. Kleinigkeiten in der Präsentation fehlen hier und da noch, doch der Großteil ist fertig und wartet nun darauf, besichtigt zu werden.
Sponsoren halfen
Viel ehrenamtliches Engagement sei notwendig gewesen, um die Ausstellung zusammenzustellen, sagte Ralf Engels, der Vorsitzende des Geschichtsvereins. Doch ohne eine Finanzspritze ging es nicht. Rund 10 000 Euro wurden für die gesamten Arbeiten ausgegeben. Das Geld brachte man mit Hilfe von Sponsoren auf. Die Geschichte Zülpichs können die Besucher künftig samstags von 13 bis 16 Uhr und sonntags von 11 bis 16 Uhr in der Landesburg erkunden.