1994

 

Dank des Engagements des ZGV gelang es Ende des Jahres, die Nordrhein Westfalen –Stiftung (NRW – Stiftung) für das Projekt "Chlodwigschlacht" zu interessieren. Voraussetzung dazu war, dass ein eingetragener Verein mit entsprechender Zielsetzung bereit war, die Trägerschaft für dieses Projekt zu übernehmen.

1995

Am 17. Januar beschloss der Zülpicher Geschichtsverein die Trägerschaft für dieses besonders ehrgeizige Projekt zu übernehmen. Aufgrund dieses Beschlusses wechselte der Vorsitz im Großen Arbeitskreis von Stadtdirektor Ander auf den Vorsitzenden des ZGV, Herrn Andreas Broicher.

Am 27. Juni beschloss die NRW - Stiftung, das Projekt mit 85.000,00 DM zu fördern. Dieser Betrag reichte aus, um die geplante Ausstellung zu finanzieren und die Herausgabe einer Festschrift sowie die Veranstaltung eines Symposiums finanziell zu unterstützen. Darüber hinaus konnte auch in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt Brühl die Einrichtung einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) realisiert werden. Auf dieser Grundlage konnte als erste ABM-Kraft Herr Hans Gerd Dick eingestellt werden.

Am 1. Oktober trat Her Hans Gerd Dick seine ABM – Stelle im Rathaus der Stadt Zülpich an. Im Einvernehmen mit der Verwaltung der Stadt wurde bestimmt, dass sein Ansprechpartner in allen Angelegenheiten der Vorstand des ZGV sein würde, der damit die Fachaufsicht wahrnahm.

1996

 

Das ehemalige Ratsmitglied (SPD) Detlef Liebertz verstarb und hinterließ einen umfangreichen Nachlass an stadtgeschichtlich relevanten Dokumenten und Unterlagen sowie eine kleine Bibliothek. Der Nachlass wurde vom Verein von der Mutter des Herrn Liebertz für 2000,00 DM erworben und wird zum Kern des Archivs und der Bibliothek des ZGV im Propsteimuseum. In den Unterlagen des Liebertz befand sich auch die Satzung des Zülpicher Geschichtsvereins aus dem Gründungsjahr 1906. In einer kleinen Ausstellung in der Raiffeisenbank Zülpich, die Herr F. J. Schulte betreute, wurde des 90 jährigen Jubiläums des Vereins gedacht.

1996

 

ChlodwigIn Erinnerung an die vor 1500 Jahren vor den Toren der Stadt Zülpich stattgefundene Schlacht zwischen den Franken und Alemannen wurde am 29. August in einem besonders festlichen Rahmen in der Kirche St. Peter auf dem Mühlenberg durch den Bürgermeister der Stadt die Ausstellung Chlodwig und die Schlacht bei Zülpich – "Geschichte und Mythos 496-1996" in Gegenwart von ca. 400 Gästen eröffnet. Die Begrüßung der Gäste hatte der Vorsitzende des Geschichtsvereins, Herr Andreas Broicher, zusammen mit dem Ausstellungsmacher, Herrn Paul Wagner vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege übernommen. Nach den Grußworten von Landrat Rosenke, Bürgermeister Rhiem, dem Bürgermeister der Patenstadt Elst und von Prof. Dr. Schumacher von der Nordrhein Westfalen – Stiftung hielt Prälat Prof. Dr. Trippen den Festvortrag. Der Ausstellungseröffnung war eine einführende Vortagsreihe vorausgegangen. Im Rahmen der Ausstellung fanden folgende weiteren Veranstaltungen statt:

  • 31.8. – 1. 9. Zülpicher Stadtfest.
  • 22. 9. Volkswanderung rund um Zülpich auf "Chlodwigs Spuren".
  • 26. 9. Öffentlicher Festvortrag in der Stadthalle Zülpich im Rahmen eines internationalen wissenschaftlichen Kolloquiums auf Burg Langendorf.
  • 27. 9. Festkonzert "Les doux Souffleurs" auf Burg Langendorf
  • 29. 9. Pontifikalamt des Schirmherrn Josef Kardinal Meisner.

Rund 6000 Besucher aus dem In – und Ausland waren von der Konzeption und der Präsentation der Ausstellung sehr angetan und sparten nicht mit Lob und Anerkennung für den Träger einer Ausstellung, die ohne Zweifel in der Region Maßstäbe gesetzt hat. Träger des Projektes war der Zülpicher Geschichtsverein in Verbindung mit der Gerhard –Mercator-Universität Duisburg (Fachbereich Geschichte), Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege (Außenstelle Nideggen), Verein der Geschichts- und Heimatfreunde des Kreises Euskirchen, unterstützt durch NRW – Stiftung Heimat- und Kulturpflege und die Stadt Zülpich. Als Schirmherr konnte der Erzbischof von Köln gewonnen werden.

Der erfolgreiche Verlauf dieses Projektes machte den Zülpicher Geschichtsverein mit einem Schlag in der ganzen Region bekannt. Große Anerkennung fand vor allem die Tatsache, dass die Renovierung und teilweise auch Sanierung der Räumlichkeiten in der ehemaligen Propstei ausschließlich durch Mitglieder des Vereins vorgenommen wurde. Das galt auch für den Auf – und Abbau der Ausstellung in der ehemaligen Propstei und in der Anno Kapelle und Krypta von St. Peter, wozu insgesamt über 3000 Arbeitsstunden erforderlich waren.

1997

 

Zum 1. Mai übernahm der ZGV den Betrieb des Städtischen Museums. Die Museumsleitung wurde offiziell Herrn Hans Gerd Dick übertragen, der nach wie vor eine ABM – Stelle bekleidete. Er wurde in Ausübung seines Amtes sehr tatkräftig von Mitgliedern des Vorstandes und zahlreichen ehrenamtlichen Helfer des ZGV unterstützt. Damit konnte sichergestellt werden, dass das Museum mit Ausnahme montags an allen Tagen geöffnet war. Die Folge waren ständig wachsende Besucherzahlen, die sich schließlich bei rund 5000 Besuchern per anno einpendelten.

Erste Schritte zur Realisierung der dringend notwendigen Sanierung der Thermen.

1998

 

Architektenwettbewerb zum "Projekt Mühlenberg" Sieger des Wettbewerbs: Architekturbüro K. J. Ernst & Söhne, Zülpich. Das architektonische Konzept sieht u. a. vor, die römische Thermenanlage aus ihrem "Kellerdasein" zu befreien, indem sie von einem zweiseitig verglasten Gebäude überbaut wird, das z.T. auf den historischen Fundamenten der Basilica Thermarum aufbaut.

Mit der im wahrsten Sinne des Wortes tiefgreifenden Umgestaltung des Quirinus - Platzes wird die römische Thermenanlage so präsentiert, wie es ihr ihrer historischen Bedeutung nach zusteht. Gleichzeitig und fast zwangsläufig wurde die Idee geboren, das Städtische Propstei-Museum in ein "Museum der Badekultur" (Arbeitstitel) umzugestalten. Ein weiterer Bauabschnitt des Projektes Mühlenberg sieht die Sanierung der kurfürstlichen Landesburg vor.

Nach der überaus erfolgreichen Ausstellung und Veranstaltungsreihe im Zuge des "Chlodwigjahres" fand ab April des Jahres wieder eine Ausstellung in Zülpich den angemessenen Rahmen. Die Künstlerin Petra Kranke zeigte "Bilder, Objekte, Installationen" unter dem Motto "Kunst im Römerbad" im archäologischen Highlight der Stadt. Mit Mitteln des ZGV wurde dieses Vorhaben ermöglicht.

2000

 

Nach intensiver Vorarbeit insbesondere durch Frau Philipp wurde am 20. Januar in Gegenwart von Bürgermeister Rhiem in der Bürgerbegegnungsstätte ehem. Martinskirche die Ausstellung "Kaiser – Kirmes – Karneval" eröffnet. Dieses Vorhaben wurde ausschließlich mit Mitteln und kräftiger Zuarbeit des ZGV gefördert.

2001

 

Beginn der archäologischen Grabungen am Propsteimuseum durch ein ungarisches Grabungsteam der Universität .

In der Zeit von Januar bis Februar konnte mit Unterstützung durch den ZGV das Vereinsmitglied Paolo Nanetti eine Auswahl seiner Werke unter dem Titel "Zweisamkeit – Einsamkeit" im Propsteimuseum ausstellen.

Im März fand die Ausstellung Matronis – Visionen zu einem regionalen "Göttinnenkult" im Propsteimuseum den angemessenen Ausstellungsort. Diese Ausstellung fand eine besonders starke Resonanz.

Im September wurde die Ausstellung von Bertamaria Reetz im Propsteimuseum eröffnet. Auch diese Vorhaben wurden durch eine finanzielle Unterstützung durch den ZGV gefördert.

2002

 

Am 30. Januar fand die 2. Sitzung des projektbegleitenden Beirates statt. Hinzugezogen wurden Frau Philipp für das Museum und Herr Hoyer Prittwitz für das Landesmuseum Köln. Des weiteren auch Vertreter der Kölner Firma ift Freizeit - und Tourismusberatung, die die Vermarktung des Museums übernommen hatten. Für die Namensgebung des zukünftigen Museums wurde in Zusammenarbeit mit den örtlichen Medien ein Bürgerwettbewerb ausgelobt.

Einrichtung eines kleinen Info - Punktes im Café "Kreuzstich", als provisorischer Ersatz für die Info - Theke im Museum. Im Frühjahr 2002 begann die Vortragsreihe "Rund ums Museum", die aus insgesamt neun Vorträgen bestand, welche dann im Jahresverlauf im Salentinsaal im Propsteigebäude gehalten wurden. Die Resonanz war beachtlich.

Am 9. Juli 2002 fand die Jahreshauptversammlung des ZGV statt, in deren Verlauf der bestehende Vorstand bestätigt wurde. Am 8. September wurden die zweijährigen Grabungen auf dem Mühlenberg mit einem Grabungsfest beendet. Thema: Mittelalterliches Leben. Es wurde u.a. die Wirkungsweise einer mittelalterlichen Bilde (Wurfmaschine) vorgeführt. Die freigelegte Therme wurde mit einem Bau zum Schutz gegen Witterungsschäden versehen.

Gründung des Arbeitskreises "Zülpich und der zweite Weltkrieg" unter der Leitung von Herrmann-Josef Klinkhammer.

Die Grafikerin und Designerin Marti Faber aus Zülpich schenkte dem ZGV ein neues Logo.

Gegen Ende des Jahres 2002 nahm das Museumsprojekt konkrete Formen an. Der Architekt Markus Ernst stellte sein erstes Museums - Modell vor.

2003

 

Der ZGV konnte auf zehn erfolgreiche und ereignisreiche Jahre seiner Tätigkeit seit seiner Neugründung zurückblicken. Im April erschien im Amtsblatt der erste Beitrag des Arbeitskreises "Zeitzeugen/ Zeitzeugnisse" der Reihe "Zülpich und der zweite Weltkrieg". Die Vortragsreihe "Rund ums Museum" wurde erfolgreich fortgesetzt.

Bildung des "Propstei - Sanierungsfonds", der gespeist wurde aus Mitteln des ZGV, aus Verkäufen des "Römerwürfels", aus Sondermitteln der Stadt sowie aus Spenden der Kreissparkasse Euskirchen und RWE - Power.

Mitarbeit des ZGV im Marketing Arbeitskreis (MAK) für Stadtgeschichte, Tourismus, Kultur und Begegnungen unter der Leitung des Vorstandsmitgliedes Margit Adams.

Die Landesburg Zülpich wurde durch den Besitzerwechsel für das "Quartier Mühlenberg" und den ZGV interessant. Es wurde die Einrichtung eines Infopunktes erwogen, sowie die Nutzung von Räumen der Burg als Depot für das Museum. Ferner wurde eine ständige Stadthistorische Ausstellung geplant.

Der ZGV regte auf seiner Hauptversammlung am 9. Juli an, die vernachlässigten Gräber der bedeutenden Zülpicher Bürger Brabender und Hubert Salentin zu restaurieren und zu pflegen.

Rückbau der Notüberdachung der Therme und Beginn neuerlicher Grabungen bis hin zur Annogasse.

Beschluss des Beirates zum Entwurf des Beleuchtungskonzeptes des neuen Museums durch das Atelier "Kress und Adams" in Köln.

2004

 

Auswertung des Namenswettbewerbes innerhalb einer kleinen Feierstunde. Die Wahl fiel auf den Namen "Römerthermen - Museum der Badekultur im Rheinland".

Eröffnung eines Infopunktes auf der Kölnstrasse 5, der die Aufgabe übernommen hat, interessierte Besucher und Einwohner der Stadt über kulturelle und touristische Belange zu informieren.

Am 20. Juni startete die sehr erfolgreiche "Tour de Tolbiac", eine Fahrradtour rund um Zülpich.

Anfang Juli wurden die Grabungen am Mühlenberg beendet, eine letzte Möglichkeit, die Grabungsbefunde an Ort und Stelle zu betrachten und sich durch Herrn Paul Wagner erklären zu lassen. Es kamen etwa 100 Interessierte.

Die feierliche Grundsteinlegung zum Bau des neuen Museumskomplexes erfolgte am 8. September. Neben dem Beirat und politischen Entscheidungsträgem waren auch viele Vereinsmitglieder und interessierte Zülpicher Bürger anwesend.

Wegen der anstehenden Umbau- und Sanierungsmaßnahmen musste das Propsteimuseum geräumt werden. Die Exponate wurden z.T. auf provisorischen Depotflächen bei Herrn Drach bzw. in der Landesburg eingelagert.

Veranstaltung der Museumsleitung in Zusammenarbeit mit dem ZGV zum Tag des offenen Denkmals. Mit einer Fotografieraktion mit nachgeschneiderten Bademoden wurde auf das zukünftige Konzept des Museums hingewiesen.

Weitere Veranstaltungen der Reihe "Zülpich vor sechzig Jahren" in Zusammenarbeit des ZGV mit der Stadt Zülpich. Hierzu gehörten neben Vorträgen zum 2. Weltkrieg auch Exkursionen in den damals hartumkämpften "Hürtgenwald" sowie ein Requiem zum Gedenken an den Oberpfarrer Karl von Lutzenberger sowie die Benennung der Zülpicher Realschule nach ihm.

Am 7. Dezember Jahreshauptversammlung des ZGV.

2005

 

Höhepunkt der Veranstaltungsreihe "Zülpich vor sechzig Jahren" war die themengleiche Ausstellung, die am 6. Januar im Foyer der Volksbank Euskirchen eröffnet wurde und bis zum 15. Januar zu besichtigen war. Interesse an dieser Ausstellung zeigten über 500 Besucher.

Herr Dick hielt in der Realschule einen Vortrag über "Karl von Lutzenberger - eine biographische Skizze".

Am 17. Mai wurde dann das Richtfest zu Museumsneubau festlich begangen.